Freitag, 29. Juni 2012

Eisblumen


Der tiefe See friert langsam zu,
sein Eis wirkt schwarz vom Seegrund.
Im Moor erstarrt das traute Du,
verliert sich sanft im Abgrund.
         Das Glück hielt kurz,
         für Augenblicke,
         schon wenden sie sich,
         die Geschicke.
    Ein klirrend kalter Weg erglänzt, mit Fernsicht.

Ich trete auf die dicke Schicht
aus Eis, sie will mich tragen.
Doch ist das meine Sorge nicht,
denn Angst lässt mich nicht zagen.
         Ich gehe gerne
         neue Wege,
         verlasse, was ich,
         lernte, pflegte
    Das Eis, es knirscht, doch fürcht’ ich keinen Durchbruch.

Weit draußen auf dem großen See,
reib ich das Eis ganz glänzend,
Vom Himmel rieseln Frost und Schnee,
die Sonne scheint ergänzend.
         Ich wage einen
         Blick zum Grund,
         da tut sich ein
Geheimnis kund:
    Ein Rosenblatt erstarrte in der Eisschicht.

Die Welt um mich bleibt still und stumm,
derweil ich sinnend lausche.
Mein Rücken ist vom Bücken krumm,
weil mich das Blatt berauschte.
         Ich richt’ mich auf
         Und recke mich.
         So stehend blendet
         mich ein Licht,
    ein Licht, das mich mit stiller Einsicht heimsucht.

Ich wende mich zum Gehen dann
und schnüre meinen Rucksack.
Schau’ meine Blume traurig an,
die ich mir ins Gemüt pack.
         Der nächste Sommer
         kommt gewiss,
         ganz frei von der
         Bekümmernis,
    die Sommermenschen plagt, wenn Kälte Fuß fasst.

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